#tumblrmeetsdocumenta

#lkjgoesdocumenta via instagram

In den vergangenen Freiwilligen-Jahrgängen zog es uns mit den Freiwilligen in die Kulturhauptstädte Lille, Plzen und Wroclaw. Dieses Jahr nutzten wir die aller 5 Jahre stattfindende documenta-Ausstellung in Kassel um uns kritisch und interessiert mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen.

Mit 99 Freiwilligen aus dem FSJ Kultur, FSJ Ganztagsschule und dem BFD für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung machten wir uns in zwei Bussen aus Halle und Magdeburg am 14. Juni auf den Weg nach Kassel.

Den Einstieg in das dortige Stadtleben erleichterten uns geführte Stadtspaziergänge in Kleingruppen. Neben den von den Koordinator*innen angebotenen Rundgängen gab es die Möglichkeit an konsumkritischen Stadtführungen teilzunehmen oder an Spaziergängen mit FSJ Kultur-Freiwilligen der LKB Hessen, die ihren Freiwilligendienst beim OK Kassel und im Kulturzentrum Schlachthof e.V. absolvieren.

Allen Freiwilligen wurde während des Seminars der Besuch der documenta-Ausstellung durch Tickets sowie der Teilnahme an einer documenta-Führung ermöglicht.

Gruppenbild documenta-Fahrt 2017: Alle Winken

Gruppenbild documenta-Fahrt 2017: Alle Winken

In folgenden Workshops konnten sich die Freiwilligen aktiv mit der documenta beschäftigen:

// Was ist Kunst?

(angeleitet von Sina Osterheider-Breeck)

Im Workshop »Was ist Kunst?« haben wir uns genau mit dieser kurzen aber umfangreichen Frage beschäftigt. Der Fokus des Workshop lag darauf die verschiedenen Ausstellungsorte der documenta 14 zu besuchen und diese auf die Teilnehmenden wirken zu lassen. Einer der Arbeitsaufträge dabei war es alle Fragen, die den Teilnehmenden dabei durch den Kopf gingen, zu notieren und in den täglich stattfindenden Auswertungsrunden mit der Gruppe zu teilen. Am letzten Tag verarbeiteten wir die gesammelten Fragen in zwei Plakaten und stellten diese als Ergebnis den anderen Workshops vor.

Eine Besucherin fotografiert ein Kunstwerk

// Vielfalt bei der documenta – ein machtkritischer Blick auf Kunst

(angeleitet von Lisa Gut und Soma Said)

Beim Workshop »Vielfalt bei der documenta – ein machtkritischer Blick auf Kunst« hat sich die Gruppe intensiv mit den Begriffen Kunst, Vielfalt und Macht auseinandergesetzt. Dies geschah durch Diskussionen und gemeinsames Erleben der documenta. Wir stellten uns die Frage, wer die Möglichkeit hat bei der documenta auszustellen, welche Themen durch die Kunstwerke verhandelt werden und welche Perspektiven Raumbekommen.

Zwei Besucher schauen sich ein Kunstwerk an

// Interviews ohne Sprache // Interviews mit Sprache

(angeleitet von Franziska Blath und Henning Krämer)

Im Workshop »Interviews ohne Sprache« wurden zum Thema »Leise Interviews« in zwei Kleingruppen Interviews mit Besucher*innen der documenta geführt. Ziel war es, die erhaltenen Antworten ohne Sprache abzubilden. Eine Kleingruppe stellte ihren Interviewpartner*innen die Frage »Welches Gefühl haben Sie, wenn sie dieses Kunstwerk betrachten?« und hielt die durch Mimik und Gestik dargestellten Gefühle in Fotos fest. Die andere Kleingruppe dokumentierte die Antworten auf die Frage »Was sehen und was fühlen Sie in Bezug auf dieses Kunstwerk?« durch eigene Zeichnungen. Um sich thematisch auf die Interviews vorzubereiten, nahm sich die Gruppe viel Zeit, die documenta zu erkunden – geführt und allein. Im Anschluss erschlossen sich die Freiwilligen durch verschiedene nonverbale Übungen Möglichkeiten, Gefühle und erlebte Eindrücke zu kommunizieren.

Alle Ergebnisse wurden in einer Mappe zusammengestellt.

Eine Besucherin schaut sich eine Videoinstallation an

// Kunsterfahrung und -vermittlung

(angeleitet von Yommana Klüber und Bettina Salzhuber)

Die Freiwilligen hatten im Workshop die Möglichkeit, ein eigenes Kunstvermittlungsformat zu entwickeln und in der documenta-Ausstellung durchzuführen. Voran ging dem, Kunstvermittlungsverfahren auf der documenta zu entdecken und kennenzulernen. Die Ergebnisse waren eine Performance, langsames Bewegen, um eine vorhandene Performance nachzuempfinden. Zudem Assoziationen zu Kunstwerken finden und die Gruppe erraten lassen. Eine weitere Gruppe setzte sich mit Scheinwerfern auseinander und ließ Gefühle dazu aufzeichnen/schreiben.

Eine Besucherin zeichnet ein Gemälde in ein Skizzenbuch

// tumblr meets documenta

(angeleitet von Nadia Boltes, Kirsten Mengewein, Christian Tischer, Stefanie Schaarschmidt)

Der Großworkshop setzte sich die multi-mediale Dokumentation der Seminarfahrt mit den Schwerpunkten Fotografie, kreativen Schreiben, Hörspiel, Stadt(er)leben) zum Ziel.

Im Workshop »#tumblrmeetsdocumenta« wurde in Anlehnung an das social media Netzwerk tumblr ein Blog auf der Internetseite der Freiwilligendienste gestaltet, der mit Fotos, Audioaufnahmen und Texten die Eindrücke und Erfahrungen der Teilnehmer*innen mit der documenta14 und Kassel gesammelt. Die Ergebnisse des Workshops können hier nachfolgend eingesehen werden:.

Der Workshop teilte sich dafür in vier kleinere Gruppen, die zum Teil auch miteinander kooperierten. So wurden Texte aus dem Schreibworkshop eingesprochen, Fotos für die Visualisierung der Audiodateien genutzt oder gemeinsame Spaziergänge in der documenta Ausstellung geplant.

1) Die Teilgruppe »Stadt(er)leben« setzte sich mit der Kassel auseinander. Durch verschiedene Methoden konnten die Teilnehmer*innen ihre Eindrücke der Stadt aufbereiten und dabei den Spuren der documenta im Stadtbild folgen. Themen des Workshops waren Orientierung und Leben in der Stadt, Wahrnehmung von urbanen Räumen mit allen Sinnen und Auseinandersetzung mit Kunstwerken im Stadtbild von Kassel.

2) Soundcollage:
Der Workshop hat einmal  etwas genauer hingehört und den Klang der documenta 14 eingefangen und in kurzen Frequenzen oder längeren Soundcollage das Gehörte künstlerisch verbunden.

3) Dokumentarfotografie
Die anwesenden Teilnehmenden nahmen die documenta durch ihre Kamera-Linse wahr und fokussierten sie auf das Spannungsfeld Betrachter*in/Besucher*in und Kunstwerk(e), documenta, Kassel, Stadt. Dabei formulierten die Freiwilligen eigene Fragestellungen, der sie mit der Kamera nachgingen. Der Prozess hinterfragte und sortierte neu. Am Ende stehen die einzelnen Fotos und -Serien für sich selbst und die documenta.

4) Die schreibende Gruppe streifte mit Block und Stift durch die Stadt, schrieb sich warm mit Schneeballgedichten, brachte die Wortreihe … in Einklang und schloss mit #tumblrmeetsdocumenta

#tumblrmeetsdocumenta